Anna Breitenbach

zu Gedichten, Geschichten


FIXPOETRY: Es »kommen die Texte aufs erste Anlesen so klar und leichtfüßig daher, wie man sie in der deutschen Lyriklandschaft schon lange nicht mehr gelesen hat ...« (Markus Neuert in Fixpoetry. Wir reden über Literatur.)

SCHWÄBISCHE ZEITUNG: Anna Breitenbach aus Esslingen erntet mit ihren Gedichten, bisweilen gereimt in Poetry Slam-Manier, nicht nur sehr viel Applaus, sondern auch das erkennbare Vergnügen ihrer Zuhörer.

SÜDKURIER: Wie eine poetische Anstiftung, die Welt neu zu erforschen, die noch unentdeckt ist, und neu zu sehen, erzählt aus der Perspektive eines sehr interessanten Ichs, wurden die immer wieder ironisch gebrochenen, selbstironischen Texte von Anna Breitenbach erlebt und weckten die Hoffnung, mehr davon bald lesen zu können. (Johanna Walser)

ESSLINGER ZEITUNG: Für die Esslinger Lyrikerin Anna Breitenbach ist Poesie ein Gegenstand, der Worte vom Joch der Bedeutungsträgerei befreit und hören lässt, was sie jenseits der Sinnsklaverei zu sagen haben: nämlich keinen Unsinn, erst recht keinen prätenziösen Schwulst, sondern eigensinnige Pointen, phonetisch kurzgeschlossene Sentenzen von blitzendem Witz und Sinnlichkeit. Was der Laut querfeldein durch die Wortfelder erschließt, mag da schon mal in ein ungeniertes „Küchengedücht“ münden, eine reimende Hommage an das Ü mit dem Mehrwert einer unbestreitbaren Botschaft: „Auch in Kürze nützt die Schürze.“ Was liegt da näher, als den Weg vom Gedücht über die Küche zum Küchenkalender fortzusetzen? Einen solchen hat Anna Breitenbach nun Monat für Monat betextet, Maren Profke schuf die wundersam wunderlichen, skurril hintersinnigen Illustrationen: nutzbar jederzeit und an jedem Ort, denn natürlich darf der Kalender mit Fug und Recht auch im Wohnzimmer, Klo oder Flur hängen, und immerwährend, also für jedes Jahr tauglich, ist er sowieso. (Martin Mezger)

RADIO M94.5: Mit viel Witz und Charme und einer hervorragenden Bühnenpräsenz stach auch Anna Breitenbach hervor. Ihre Texte lebten dann vor allem von der Sprache, mit der sie gekonnt spielte. (Anna Bogensperger)

SÜDKURIER: Sprachlich virtuos, auf Effekte angelegt, manchmal kritisch-nachdenklich wirkte Anna Breitenbachs Performance von Slam-Poetry. Als Autorin von Lyrik und Prosa vom Forum geschätzt, tritt sie zur Zeit auch mit Slam Poetry auf. (Johanna Walser)

ESSLINGER ZEITUNG: Die erträgliche Leichtigkeit des Steins.
Anna Breitenbachs schwerelose Postkartengedichte über schwere Jungs.
Steine sind vielleicht das Menschenfernste auf der Welt. Gerade mal der dumpfen menschlichen Vorzeit dürfen die anorganischen und schwerfälligen Gesellen den Namen „Steinzeit“ geben. Dabei steckt man sich die edleren Exemplare an den Finger, baut sich auf den weniger edlen das Dach über dem Kopf, und bisweilen begegnet man ihnen gar in bildhauerischer Verwandlung zur Menschenähnlichkeit. Kurzum: Ein bisschen dankbar könnte die Menschheit den schweren Jungs durchaus sein. In diesem Sinne lässt ihnen die Esslinger Autorin Anna Breitenbach immerhin literarische Gerechtigkeit widerfahren. „Steine“ heißt ihre Folge von 29 Postkartengedichten plus Cover, in denen sich die Dichterin weder als lyrische Skulpteurin noch als mineralogische Metaphorikerin à la Goethe oder Stifter geriert. Vielmehr gilt dem Stein an sich Breitenbachs schwereloser Wortwitz, der freilich hintersinnige Bedeutung birgt.„steine lieben langes liegen“ ist beispielweise zu lesen. Wenn man sich über die Chuzpe schierer Banalität mokiert, übersieht man die steinerweichende Prämisse: Dass Steine lieben können, treibt in funkelnder Nonsens-Manier seinen Scherz weniger mit dem Stein, der ja nichts dafür kann, als mit einer wohlfeil veräußerten Sprache der Gefühle, die Breitenbach obendrein verdichtet zur kühnen Zeile „die schwermut hat der stein im blut“. In Weisheiten wie „an und für sich / bleibt der stein / gern allein“ oder „der / harte abstand / hält die steine / zusammen“ scheint der Schritt vom Stein zum humanen Sein erst recht klein und tritt doch zu kurz: Was einem Gleichnis gleicht, entlarvt in Wahrheit jenen Vermenschlichungstick, der menschliches Verhaltensmaß unverhältnismäßig überträgt - und sei es auf Steine. Ironisch machen sich Breitenbachs wort- und sinnspielerische Verse auf solche Projektionen einen Reim. Zugleich aber verzaubert die schwebende Sprachkunst ihre schweren Objekte: zur erträglichen Leichtigkeit des Steins. (Martin Mezger)

ESSLINGER ZEITUNG: Skurrile Elemente und scharfzüngig frech formulierte Beobachtungen prägen auch Breitenbachs Gedichte. Herrlich etwa ihre Hommage an die italienische Kittelschürze mit „cento percento cotone“ oder an den verwaisten DRK-Rettungsschlitten. (Elke Eberle)

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: ... Gedichte mit frechem Humor stellt die 1952 geborene Lyrikerin Anna Breitenbach vor, kurze Alltagsbeobachtungen, durch die scharfe Brille gesehen. "Ich habe zwei Fußballgedichte", sagt sie, liest dann das über die Frage, wo sie spiele: "Mittelfeld, sage ich, und nur für mich dazu: eigentlich Sturm." Inspiriert worden sei sie dazu beim Essen einer Hanuta-Waffel und dem Betrachten des mit ausgepackten Fußballbildchens. Manchmal ziehen ihre Gedichte einen Bogen vom Humor zum Erschrecken, etwa jenes von der Spinne auf dem Autobeifahrersitz, die ein imposantes Netz gewoben hat - ein Bild dafür, dass neben dem lyrischen Ich schon lange niemand mehr Platz genommen hat? (Sabine Zaplin)

MÜNCHNER MERKUR: ... Während Teicher-Maier von ihr so genannte "Poesiezonen" ausweist und sich mit Zeitungsfotos vom Titelblatt der Regionalzeitung ihrer Heimat einen engen Rahmen für ihre eher beschreibenden Gedichte steckt, die sie ein Jahr lang fortlaufend im Wochenrhythmus produzieren will, entstehen die Gedichte von Breitenbach auf lustvollere und humorvollere Weise: Assoziativ durchstreift sie ihr Alltagsleben und fügt ihre Eindrücke zu witzigen Versen. Ob es die geblümte Kittelschürze vom italienischen Wochenmarkt ist, auf die sie als hippes "Modell Domina" eine Hymne schreibt, oder ein zwar winziges, aber ungemein tiefsinniges "Fußballgedicht", ob sie dem Hund Eddy einen Text widmet oder der "Wasserflasche in meiner Umhängetasche": Immer bleibt sie ihrem Motto treu, dass man als Frau stets den passenden Lippenstift tragen und das Leben mit ironischem Augenzwinkern nehmen sollte. (Katja Sebald)

ESSLINGER ZEITUNG: Ihre Gedichte pulsieren durch prägnanten Humor und Lebenslust. Heißenbüttel 1 – 14 ist eine Hommage an den Sprachbaumeister Helmut Heißenbüttel, der die Ästhetik des Einfachen postuliert hatte … In ihrer Hommage entwirft Breitenbach lebendige Szenen einer Begegnung mit Heißenbüttel in der Hauptrolle. (Elke Eberle)

HUGENDUBEL INTERNETBUCHHANDLUNG: Klein sind sie, kurz, einfach kommen sie daher, und brauchen vielleicht einen Moment, lassen sich leicht übersehen und bleiben aber doch hängen. So wie ein italienischer Risotto bei den ersten Bissen eher unauffällig ist, fast neutral und sich erst allmählich entfaltet, voller wird, mehr wird, so gehts mir mit diesen Gedichten. Sie bleiben haften und immer mehr Bedeutungen zeigen sich, tauchen auf, entwickeln sich aus den paar wenigen Worten, die tatsächlich geschrieben da stehen - halte ich für eine große Kunst. (Der Leser)

ESSLINGER ZEITUNG: In die unausweichlich scheinende Tragik des Augenblicks mischt sich bei ihr nicht selten die Komik, mit spröder Eleganz, herrlich lebensnah und voll überraschender Wendungen. So auch in der Erzählung „Die Stimme“, einer Geschichte über Liebe und Umwege. Die dort endet, wo sie beginnt und sich doch ganz neu erfindet. (Elke Eberle)

SCHWÄBISCHE ZEITUNG: Anna Breitenbach gab zwei Prosastücke zu Gehör: Das sehr kurze „Das Wäldchen“ und das längere „Die Stimme“. Ein auch in Bezug auf die professionelle Lesung mit dramaturgischer Dichte beeindruckender Text, der – raffiniert verschränkt und bisweilen exzessiv formuliert – eine Dreiecksbeziehung und homoerotisches Begehren aus auktorialer Sicht schildert. (Dorothee L. Schaefer)

SÜDKURIER: Durch zwei Erzählungen beeindruckte Anna Breitenbach. Im Text „Die Stimme“ beschäftigt sie sich mit der nahezu dämonisch scheinenden Wirkung der Stimme einer Frau, den Phantasien, die sie auslöst. (Johanna Walser)

SCHWÄBISCHE ZEITUNG: „Es ist Nachmittag, die Sonne scheint“, eine Erzählung von einem Toten am Pool des Ferienhauses, dessen Identität nur zu ahnen ist … eine Erzählung wie eine Filmsequenz, diesmal der „Nouvelle Vague“ und darin wie auch in ihrem unterkühlten Ton an Marguerite Duras erinnernd … die fast einhellig gelobte Autorin nannte ihren Text eine „literarische Reportage“. (Dorothee L. Schaefer)

ESSLINGER ZEITUNG: Ihre Kurzgeschichte „Die kleinen Jahre“ thematisiert wie ihr Roman „Fremde Leute“ in klaren, authentischen Bildern ihre Kindheit. Erfahrungen von Gewalt schieben sich dabei über die idyllischen Bilder der Heu- und Kartoffelernte. Das Dorf als abgeschlossene Vergangenheit … (Petra Weber-Obrock)